RUSSLAND
WEISSES MEER
Bizarre, wunderschöne Eisformationen, endlose Winterlandschaften,
ursprüngliche Blockhütten, das Polarlicht Aurora Borealis, ländliche
Gastfreundschaft und Einblicke in die russische Kultur und Geschichte.
Start unserer Expeditionsroute ist, nach drei spannenden Tagen in der Zarenstadt Sankt Petersburg, die Nordmeerflottenstation Murmansk. Von hier aus geht es mit dem Auto knapp 380km in südlicher Richtung bis an den Westausläufer des Weißen Meeres, wo das Arctic Circle Dive Center beheimatet ist. Das gut organisierte Tauchcenter ist das größte ganzjährig geöffnete Tauchresort der Arktis.
Das Weiße Meer ist, ähnlich der Ostsee, nur über einen Zugang mit dem Ozean verbunden. Es ist somit vollständig vom russischen Festland umgeben, im Norden durch die Halbinsel Kola, im Westen durch Karelien und im Süden durch die Oblast Archangelsk begrenzt.
Das kontinentale Klima wirkt sich auch auf das Leben unter Wasser aus. Die Sommer sind warm, und selbst die Wassertemperaturen können die 20° Celsius Marke deutlich übersteigen, während es im Winter sehr kalt wird und das salzige Wasser dabei Temperaturen von unter dem Gefrierpunkt aufweisen kann.
Die hohen Temperaturen im Sommer, in Kombination mit dem hohen Nährstoffeintrag durch die umliegenden Flüsse, sorgen dafür, dass die Sichtweiten in der warmen Jahreszeit eher gering sind. Durch die geografische Lage im hohen Norden ändert sich dies jedoch, wenn die Tage ab September kürzer werden und während der winterlichen Polarnacht keine Photosynthese möglich ist. Werden die Tage ab Mitte Januar wieder länger, sind die Bedingungen für das Eistauchen ideal. Jetzt ist das Eis stabil, bildet große Flächen und spannende Strukturen. Gleichzeitig sind die Sichtweiten mit einem Schnitt von zehn bis dreißig Metern sehr gut – variiert jedoch auch von Tauchplatz zu Tauchplatz.
Täglich werden andere Tauchplätze besucht. Die Eisstrukturen sind natürlich jedes Jahr, bzw. teils auch jeden Tag, unterschiedlich. Jedoch gibt es bestimmt Plätze, an denen Wind, Gezeiten und Strömungen besonders interessante Eisgebilde erschaffen.
Durch Risse und Brüche strömt Licht, entlang der Ufer entstehen Verwerfungen – türmen Eisschollen auf oder drücken sie unter Wasser. Wind formt zu Beginn des Winters oft bizarre Eisformationen, die zunächst noch frei im Wasser driften, um dann später im dicker werdenden Meereis zu erstarren. Unter der Eisdecke warten häufig echte Märchenwelten. Gleichzeitig sorgen Strömung und das reiche Angebot an Plankton im Sommer für dichten und farbenprächtigen Bewuchs mit Seenelken, anderen Anemonen und Korallen.
In den Wintermonaten ist das Snowmobile in Regionen mit schlecht ausgebauten Straßen das bevorzugte Transportmittel, und so findet auch der Transport von Mensch und Material an Land und auf dem Eis mit dem Snowmobile statt.
Lokale Guides bereiten die Tauchplätze vor und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Neben dem Tauchgerät und Verpflegung für den Tag werden auch kleine Holzhütten auf das Eis gezogen. Je zwei bis vier Taucher teilen sich eine der beheizten Hütten für den Tag, um sich aufzuwärmen und kleinere persönliche Ausrüstung zu lagern.
Normalerweise werden pro Tag zwei Tauchgänge durchgeführt. Zwischen dem Tauchen kann man die atemberaubende Winterlandschaft genießen, und es stehen warme und kalte Speisen und Getränke zur Verfügung.
Die Unterkunft erfolgt in gemütlichen Holzhütten, die perfekt in die Landschaft passen. Eine russische Sauna (Banja) steht allen zur Verfügung, und natürlich lässt man den Tag mit einem Gläschen des Nationalgetränks – Wodka – ausklingen.
Es kann allerdings auch sein, dass man plötzlich doch nochmal hinaus in die Kälte muss. Denn der arktische Nachthimmel hält noch ein echtes Highlight für Besucher bereit – und wer möchte sich schon das Farbfeuerwerk des Polarlichtes entgehen lassen?
Kosten pro Person
ab 3.790 Euro
Termine auf Anfrage
Wichtige Hinweise - Tauchen
Die Tauchgänge erfolgen unter geschlossener Eisdecke. Aus Sicherheitsgründen muss immer an einer entsprechend geführten Leine getaucht werden, um zu garantieren, dass der Einstieg auch in schwierigen Situationen schnell und sicher gefunden werden kann.
Die Wassertemperatur im Winter liegt knapp unter dem Gefrierpunkt, ähnlich den Lufttemperaturen. Entsprechend eistauchtaugliche Ausrüstung ist ein Muss, ebenso wie warme und wetterfeste Kleidung und Schuhe.
Da auch auf dem Eis beheizte Umkleidekabinen verfügbar sind, kann die Tauchausrüstung zwischen den Tauchgängen „aufgetaut“ werden. Fotografen und Filmer sollten beachten, dass die niedrigen Temperaturen auch einen erhöhten Verbrauch an Batterien und Akkus mit sich führen können.
Vor Ort stehen Stahlflaschen 12 und 15 Liter mit Doppelventil DIN zur Verfügung.
Für das Tauchen unter Eis müssen ein Mindestausbildungsstand AOWD (oder äquivalent) und ein Eistauchbrevet vorhanden sein.